Was Anlageexperten empfehlen:

Wandelanleihen als aktuelle Aktienalternative

07.03.23

Kennen Sie das „Goldielocks-Szenario“? In einem klassischen Goldilocks-Umfeld besteht eine Kombination aus schwachem, aber positivem Wirtschaftswachstum, tiefer Inflation und deshalb lockerer Geldpolitik. Dies ist äußerst positiv für die Aktien- und Kreditmärkte und nur moderat zinstreibend. Erstaunlicherweise verhalten sich die Finanzmärkte wie in Goldilocks-Zeiten, obwohl aktuell genau entgegengesetzt ein ‚Anti-Goldilocks‘-Umfeld vorherrscht: beispielsweise häufen sich Rezessionssignale, die Inflation bleibt hartnäckig, Inflationserwartungen steigen und die Geldpolitik ist historisch restriktiv. Marktbeobachter und Fondsmanager benutzen gerne die Goldlöckchen-Metapher, um einen perfekten Markt zu beschreiben: moderates Wachstum, moderate Inflation, niedrige Zinsen. Die Metapher geht auf das im englischen Sprachraum populäre Märchen „Goldlöckchen und die drei Bären“ des britischen Dichters Robert Southey zurück.

Beat Thoma von der Zürcher Fisch Asset Management in Zürich sieht dagegen mehrere Warnsignale für die Aktien- und Kreditmärkte: „Wir halten eine defensive Positionierung generell für weiterhin angebracht. Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen etwa sollten vom nur noch moderaten Zinsaufwärtsdruck profitieren. Und Wandelanleihen sind angesichts der Unsicherheiten einmal mehr die adäquate Aktienalternative für Investoren, die den teilweisen Schutz in der Abwärtsbewegung suchen, aber auf mittel- bis langfristige Sicht von Aktienkurssteigerungen ausgehen.“