Vor einem Herbst der vielen Möglichkeiten

Noch ist nicht wirklich Schlimmes passiert. Und ob es tatsächlich bald dicke kommt, ist noch völlig offen – geopolitisch, gesamtwirtschaftlich und börslich gesehen. Die einen mag das trösten, andere werden verängstigt. Anders als das manche hochkarätige Volkswirte sehen, erweisen sich die Notenbanken beiderseits des Atlantiks inzwischen als wichtigste Stütze. Von ihnen gehen keine Furcht einflößenden Signale aus (auch nicht von der Fed) – die neuen Machthaber sind vielmehr globale Hoffnungsträger geworden. Und das hat letztlich auch schärfere Korrekturen an den Aktienmärkten verhindert.

Dennoch mangelt es in diesem diffusen Umfeld nicht an Markttendenzen, die uns irritieren, ja zum Teil völlig verrückt und letztlich eine Folge der neuartigen Finanzrepression sind. Zuletzt haben vor allem die europäischen Märkte gleichzeitig zwei völlig konträre Szenarien gespielt, wie die von mir sehr geschätzten Strategen von Allianz Global Investors treffend beschreiben. Entweder überwiegen am Ende doch die deflationären Kräfte, dann sehen sich die Anleihekäufer in ihrer Markteinschätzung bestätigt und die historisch niedrigen Renditeniveaus antizipieren dies zu Recht – oder die Aktienkäufer liegen richtig. Steigende Aktien und Anleihen, wie wir es jetzt erlebt haben, also beides zusammen, ergibt keinen Sinn: „Ein derartiges Reaktionsmuster kann sich nur einstellen, wenn die Liquidität alle Boote nach oben spült.“

Dazu kommt, dass an den nervösen Krisentagen die Edelmetallpreise allenfalls relativ leicht und kurz nach oben gezuckt sind. Hat Gold seine Qualität als Krisenmetall nur vorübergehend oder dauerhaft verloren? Es gibt viele gute Argumente, die für langfristig steigende Preise sprechen. Und wer Geduld hat bzw. betont langfristig denkt, sollte einen Teil davon in „wahre Werte“ investieren – neben Aktien.

Liquidität war und bleibt der Schmierstoff der Börsenmotoren. Darauf kann man sich verlassen. Alles andere ist mit Fragezeichen zu versehen. Naturgemäß werden sich darauf vor allem die „Bullen“ stützen, außerdem auf die hohen Cash-Positionen der institutionellen Investoren, die in der vergangenen Woche ausgesprochen vorsichtig und ängstlich taktiert haben. Schließlich sehen die Optimisten (zu denen auch ich bekanntlich gehöre) auf weltwirtschaftliches Wachstum, auf eine sich langsam erholende Konjunktur nicht nur in den USA. Die „Bären“ werden hingegen die Signale des Zweifels in den Vordergrund rücken, sehen tatsächlich zunehmende Deflationsgefahren und befürchten Krieg in der Ukraine sowie eine weitere Eskalation der Ost-West-Spannungen mit unabsehbaren Folgen.

Für Sie, geschätzte Leser, bedeutet dies, entweder den Mut für eines der beiden Lager aufzubringen, oder aber sich auf die Tribüne der Finanzmärkte zu setzen, um abzuwarten und zuschauen. Bleiben Sie in jedem Fall auf nervöse Kurszuckungen und Volatilität eingestellt – diese ist ja immer noch relativ niedrig ist (VDax zum Wochenschluss bei 17,75).

Schon in der ersten Septemberwoche ist im Grunde alles möglich, wie im bevorstehenden Herbst überhaupt. Der europäische Zinsentscheid am Donnerstag und der amerikanische Arbeitsmarktbericht am Freitag ziehen naturgemäß besonders große Aufmerksamkeit der Börsianer auf sich – neben den Nachrichten über die geopolitischen Entwicklungen.

Der neue BCDI: Zehn konservative Aktien und ein Zertifikat

Wer weiter aktiv bleiben möchte, wird jetzt vermutlich eine defensive, vorsichtige Strategie ins Auge fassen. Deshalb verweise ich an dieser Stelle nochmals auf den neuen „boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI)“, der zehn besonders konservative Champions-Aktien enthält, die sich neben zweistelligen Kursrenditen durch überdurchschnittliche Dividendenrenditen auszeichnen (alle Einzelheiten auf der Webseite www.boerse.de/bcdi). Dazu gibt es jetzt ein börsengehandeltes Zertifikat, das als eine Alternative für den stressfreien, langfristigen Vermögensaufbau geeignet erscheint.

Der Hintergrund: Der boerse.de-Aktienbrief vergibt seit 2002 an die 100 nach den Kennzahlen der Performance-Analyse langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt den Status „Champion“. Aus diesen 100 Champions wurden zehn besonders defensive Titel herausgefiltert, die sich durch einfache Geschäftsmodelle, starke Marken und damit dauerhafte Wettbewerbsvorteile auszeichnen. Der boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI) bildet die Entwicklung dieser zehn Defensiv-Champions ab, und mit dem BCDI-Zertifikat nimmt der Anleger 1 zu 1 an deren Performance-Entwicklung teil.

Machen Sie weiter mit – und machen Sie’s gut!