Sind die Bullen schon wieder müde? Es geht im Moment nicht weiter, ohne dass man das man das Gefühl haben müsste, es drohe ein weiterer Rückschlag bei Dax & Co. Die Kommentare zum Verlauf der vergangenen Woche sind übereinstimmend: Die Nachrichtenlage ist trist. Die Geopolitik liefert anhaltend Grund zur Verunsicherung für Anleger und Unternehmer, vor allem in Europa. Nicht zuletzt deshalb wurden reihenweise die Konjunkturprognosen zurückgenommen, was insbesondere bei den großen Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds oder der Bundesregierung deutlich ausfiel, da sie nur halbjährlich Prognosen erstellen. Ich selbst vermute, dass sich Stimmungsbild erst dann nachhaltig aufhellen kann, wenn die Konjunktursignale für das vierte Quartal und das kommende Jahr auf Grün springen. Bisher überwiegt unter den Börsianern noch Skepsis.
Umso mehr sehe ich meine Zuversicht durch die prominenten Expertenstimmen auf einer Kapitalmarkttagung in Frankfurt bestätigt. Zudem haben mich am Wochenende einige Analysen hochkarätiger Fachleute erreicht, die bei aller Vorsicht dazu neigen, mit Blick nach vorn den Unsicherheitsfaktoren ein positives Vorzeichen zu geben – eine (leider schwergewichtige) Ausnahme bilden die geopolitischen Entwicklungen, insbesondere der Ost-West-Konflikt mit den Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen.
Überzeugt hat mich auf der Frankfurter Fachkonferenz insbesondere die Gelassenheit, mit der die Zinsentwicklung eingeschätzt wird. Konkret geht es um die Sorge ängstlicher Finanzmarkt-Akteure, eine näher rückende Zinswende in den USA könnte speziell für Europa zum Problem werden: Drohen schon im Vorfeld Turbulenzen in Verbindung mit einem immer fester tendierenden US-Dollar? Auch ich bin ja seit Monaten schon der Meinung, dass wir die internationalen Kapitalströme in diesem Zusammenhang genau im Auge behalten müssen. Schließlich sind die Dax- und MDax-Werte in hohem Maße von den Engagements des Auslands abhängig.
Angeführt von Prof. Jürgen Stark, dem geldpolitischen Querdenker und früheren Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, wurde Entwarnung gegeben: Es darf und wird keine dramatischen Anspannungen durch ein zu weites Öffnen der transatlantischen Leitzinsschere geben. Da herrsche längst Konsens zwischen allen Verantwortlichen. Mit anderen Worten: Im Gegensatz zur EZB, die weitere Liquiditätsmaßnahmen zur Verhinderung einer Deflation und Anregung des Wirtschaftswachstums angekündigt hat, wird die Fed nur langsam und dann in kleinen Schritten ihre Zinsen anheben. Dabei wurden nicht nur von Stark Zweifel laut, dass die offizielle US-Zinswende schon im ersten Halbjahr 2015 kommen werde, wie es die Börsen erwarten. Wichtiger noch: Die Ära extrem niedriger Zinsen wird voraussichtlich viel länger dauern, als man bisher überwiegend glaubt – in diesem Zusammenhang war von einem Paradigmenwechsel nicht zuletzt aus Sicht des Aktienmarkts die Rede. Auch steigende Inflation und Zinsen sind ja nicht gleich ein Deckel für den Aktientrend.
Was aber wird aus Europas Konjunktur, auf deren Erholung die Börsianer ja warten? „Ich glaube fest an die fundamentale Bestätigung der Liquiditätshausse“, so eine typische, optimistische Stimme. Woher die Zuversicht? Insbesondere aus den USA kommen ja längst eindeutig positive Wirtschaftsdaten. Und aus europäischer Sicht bieten die extrem niedrigen Zinsen, der gesunkene Ölpreis und auch der schwächere Euro einen „fundamental stützenden Rahmen“. Die sinkenden Energiepreise werden einerseits den Trend fallender Inflationsraten verstärken, andererseits die reale Kaufkraft der Einkommen der privaten Haushalte erhöhen und damit eine weitere Erholung der Konsumausgaben ermöglichen. Insbesondere die Eurozone profitiert vom Verfall des Ölpreises.
Zunächst einmal dürfen wir auf die bevorstehenden Veröffentlichungen gespannt sein. Analysten hoffen, dass dank Unterstützung durch den schwächeren Euro und die gefallenen Energiepreise die Wachstumserwartungen der Finanzmarktexperten bereits gestiegen sind (ZEW-Index am Dienstag) und die nächsten Unternehmenszahlen (Einkaufsmanagerindizes am Donnerstag) ähnliches signalisieren.
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