Jahresschluss-Rally (2): Was alles für weiter steigende Kurse spricht

Wenn man die nach wie vor bestehenden Krisenängste sowie die anhaltenden Fachdiskussionen über die Strategie der Notenbanken und die Rolle der Politik einmal außer Acht lässt, lassen sich trotz der Höhenflüge von Dow, Dax & Co. erstaunlich viele Argumente zugunsten der Aktienanlage auflisten. Aktuell gibt es mehr gute Gründe für Aktien-Fans als noch vor einem Jahr. Man sollte sich allerdings von Einstufungen wie „billig“ und „teuer“ verabschieden – Begriffe aus der Vergangenheit. Deshalb sehe ich auch keinen Anlass, sich über die Marke von 10.000 Dax länger den Kopf zu zerbrechen. Es ist doch egal, ob sie in der nächsten Woche (endgültig) überschritten wird oder erst Anfang des neuen Jahres. Der Dax wird noch viel höher klettern. Und der langfristige Anleger weiß, was Geduld bedeutet.

Auf die wichtigste Antriebskraft, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), will ich hier und heute nicht vertiefend eingehen – der Markt weiß ja längst, dass die Hyper-Liquidität wahrscheinlich sogar noch ausgeweitet wird. Deshalb ist auch unbestritten, dass die Ära extrem niedriger Zinsen unabsehbar lang sein wird. Mario Draghi will ja alles tun, um eine Deflation zu vermeiden und gleichzeitig der Wirtschaft Wachstumsimpulse zu verleihen. Die Einführung von Strafzinsen auf Bankeinlagen durch einige Kreditinstitute sollte nun wirklich den Sparer aufrütteln, sein Kapital in Sachwerte – am besten in Aktien – zu stecken. Auch das aktuelle charttechnische Bild sei nicht weiter kommentiert – obwohl sehr wichtig: Dass die so wichtige Kurve des „GD 200“, also der 200-Tage-Durchschnitt, von unserem Leitindex wieder nach oben durchstoßen worden ist, hat sich herumgesprochen. Das Signal für einen Aufwärtstrend ist gesetzt.

Mir geht es mehr um die übrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die man sich beim Blick nach vorn vor Augen halten sollte. Ganz oben auf meiner Liste steht die amerikanische Konjunktur. Denn die weltgrößte Wirtschaftsmacht wächst inzwischen flott und wird wieder zur Lokomotive für andere Industrieländer – das konnte man historisch immer wieder beobachten. Der sich gerade gegenüber dem Dollar deutlich abschwächende Euro unterstützt diese Einschätzung. Gute Nachricht für Europas Exportindustrie. Man darf hier sogar von einem marktbasierten Konjunkturpaket sprechen, wenn man noch die sinkenden Rohstoffpreise einbezieht – insbesondere den tiefen Fall des Rohöls.

Die kürzliche Ankündigung eines umfangreichen europäischen Investitionsprogramms zur Ankurbelung der Wirtschaft passt in diesen Rahmen. Die Modernisierung unserer Infrastruktur sollte für mehr Schwung sorgen. Ich glaube demnach an ein schon bald zunehmendes Wirtschaftswachstum, das die Rezessionssorgen endgültig auflösen wird. Das wiederum bedeutet letztlich steigende Unternehmensgewinne. Da viele, vor allem große Aktiengesellschaften sehr solide finanziert sind – in den USA schwimmen namhafte Unternehmen geradezu im Geld –, ist mit einer spürbaren Belebung der M&A-Aktivitäten zu rechnen, d.h. mit zunehmenden Firmenzusammenschlüssen und Übernahmen. Auch daraus lässt sich Fantasie für die Aktienmärkte ableiten.

Nicht zuletzt verbessert sich fast überall die Situation auf den Arbeitsmärkten. Das bedeutet wachsende Kaufkraft der Bevölkerung, zumal eine Inflation in weite Ferne gerückt ist. Über ein gutes Konsumklima können sich nicht nur Möbel- und Textilhäuser sowie die Anbieter von Elektronik freuen, sondern beispielsweise auch die deutsche Automobilindustrie. Von der wiederum profitieren viele, viele Zulieferer.

Mich wundert es nicht, wenn namhafte internationale Asset Manager in ihren jüngsten Studien fast unisono betonen, dass sie in erster Linie auf Aktienmärkte der klassischen Industrieländer setzen und demgegenüber die Chancen in Schwellenländern eher vorsichtig beurteilen. Das Anlageinteresse gilt Amerika, Europa und Japan.

Neuer boerse.de-Aktienbrief mit attraktiven Tipps

Unveränderten Optimismus, auch auf dem erreichten Kursniveau, pflegen meine Kollegen im TM Börsenverlag. Schreibt Herausgeber Thomas Müller anlässlich der neuen Ausgabe des „boerse.de-Aktienbrief“: Der Dax kann nun aus dem Stand die magische 10.000er-Marke überspringen und auf neue historische Höchststände klettern. Wie geht es danach weiter, und wo liegen die nächsten Kursziele? Eine ausführliche Marktanalyse mit allen wichtigen Entscheidungsmarken für Dax und Dow Jones enthält der aktuelle Aktienbrief (Empfehlung: Einfach kostenlos testen!). Weitere Themen der neuen Ausgabe: Aktien zum Vererben sowie Erste Einstiegsgelegenheit beim Champions-Aufsteiger. Außerdem werden unter dem Motto „Only the sky is the limit“ herausragende Aktien dargestellt, die schon seit mindestens zehn Jahren kontinuierlich von einem neuen Allzeithoch zum nächsten klettern. Müller: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird diese Rekordserie auch 2015 fortgesetzt!“

Machen Sie also langfristig weiter mit – und machen Sie’s gut!