02.04.15
Nur eine kurze Bilanz eines Super-Quartals für die Aktienmärkte: Es hat alle Erwartungen weit übertroffen – auch die Prognosen der größten Optimisten. Zugleich die Wiederholung meiner Kritik an den deutschtypischen Mahnungen und Warnungen, an unsinnigen Vergleichen mit der euphorisch überhitzten Neuer-Markt-Ära und an dem ständigen Gemecker über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Ergebnis: Vielen Anlegern, die frühzeitig den Aufwärtstrend erkannt haben und ihm gefolgt sind, wird die Wertsteigerung ihres Depots durch verbreitete „Experten-Äußerungen“ mit Formulierungen wie „ungesund, künstlich“ und „fundamental nicht gerechtfertigt“ mies gemacht. Mancher lässt sich dadurch für die weitere Strategie verunsichern.
Da lob ich mir prominente Ausnahmen wie Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, der resümiert: „Ein Super-Quartal an den Märkten! Der Dax macht fast 22 Prozent, auch andere europäische Indizes laufen sehr gut. In den USA fällt der S&P 500 dahinter zurück, bringt für Anleger aus Euroland dennoch stolze 13,5 Prozent. Anleihen aus Schwellenländern in Lokalwährung steigen im Schnitt um 7,1 Prozent und selbst Staatsanleihen aus der EU lohnen, wenn man die durchschnittlich 4,2 Prozent Kurszuwachs mitnimmt. Einfach mal freuen, denn in dem Tempo dürfte es kaum bis Jahresende weitergehen.“
Das ist auch wirklich nicht erforderlich, möchte ich ergänzen. Aber endlich (und nicht zum ersten Mal) nimmt eine wichtige Stimme das Wort „Freude“ in den Mund. Und die bereitet uns – wie schon so oft in der Vergangenheit – vor allem der Kapitalzustrom internationaler Investoren.
Unsere heimischen Großanleger haben den Zug zum Teil wieder verpasst und müssen aufspringen. Ihre Erwartungshaltung ändert sich seit Monaten kurzfristig und unberechenbar. Zuletzt haben die zeitweisen Schwächephasen bei den professionellen Investoren die Risikoaversion wiederbelebet, die etliche gerade erst abgelegt hatten. 4 Prozent sind in der Woche zum gestrigen Mittwoch aus Aktien ausgestiegen und 7 Prozent short gegangen. Der Sentiment-Index steht bei -5 Punkten wieder auf der „bearishen“ Seite. Private Anleger sind mutiger: Nur 1 Prozent hat verkauft und 2 Prozent sind jetzt short. Dieser Sentiment-Index hält sich mit 4 Punkten auf der „bullishen“ Seite. In seinem Sentiment-Report für die Frankfurter Börse spricht der bekannte Analyst Joachim Goldberg nach der jüngsten Stimmungsumfrage von einem günstigen Bild. Die festgestellte leichte Skepsis der institutionellen Marktteilnehmer bedeute Nachfrage und dadurch unterstützte Kurse nach unten: „Wahrscheinlicher ist jedoch ein neuer Aufwärtsimpuls, der durch die heutigen Zweifler spätestens in der Nähe des bisherigen Allzeithochs und deren Käufe zusätzlich verstärkt werden dürfte."
Ein kurzer Blick auf andere Märkte: Interessant für Stockpicker sind auch die M&A-Aktivitäten – die waren im ersten Quartal ebenfalls reizvoll. Fehlt Umsatzwachstum, kaufen Konzerne gerne zu. Ein Grund dafür, dass sich Fusionen und Übernahmen weltweit im ersten Quartal 2015 auf über 811 Milliarden US-Dollar summierten – 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Solange die Zinsen niedrig bleiben und sich Unternehmen günstig verschulden können, ändert sich an dieser Form des Teambuildings wohl wenig. All die Mini- und Mega-Deals sparen zudem Kosten und bringen Synergien. Kommentiert die Deutsche Bank: „Zusammen dürften sie sich als Stütze für die Märkte erweisen.“
Und Edelmetalle? Fast täglich können Sie, geschätzte Anleger, neue und oft völlig gegensätzliche Artikel zum Gold lesen – das ist natürlich wenig hilfreich. Angesichts der Besorgnis erregenden geopolitische Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen müssten es eigentlich „goldene Zeiten“ für die Krisenwährung sein. Doch die Notierungen des Edelmetalls reagieren nicht mehr so empfindlich wie früher, zumindest wenn Konflikte regional begrenzt bleiben. Auch sonst spricht wenig für Barren und Münzen: die Inflation schwach, der US-Dollar stark. Die Deutsche Bank hat daher jetzt ihre Prognose für den Goldpreis am Jahresende auf 1.125 Dollar gesenkt. Vielleicht ist das noch zu vorsichtig. Dennoch bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass wir langfristig wieder deutlich höhere Preise sehen werden – wirklich langfristig, also nach mehreren Jahren.
Ihre Einschätzung: Wo steht der Dax in 3 Monaten?
Aber wo sehen Sie, liebe Leser, unseren Dax, nachdem er jetzt das beste Quartal seit 2003 hinter sich gebracht hat? Viele von Ihnen sind fortgeschrittene, erfahrene Aktien-Fans – Selbstentscheider mit einer eigenen Meinung. Und die möchte der TM Börsenverlag gerne wissen. Sollten Sie noch keine Gelegenheit gehabt haben, sich an der aktuellen Umfrage zur weiteren Börsenentwicklung 2015 zu beteiligen, dann geben Sie gleich jetzt Ihre Einschätzung ab. Als Umfrage-Teilnehmer können Sie das Ergebnis der Umfrage im geschützten Teilnehmer-Bereich abrufen. Darin erhalten Sie alle Informationen zur Markteinschätzung der deutschen Privatanleger sowie die aktuelle Stimmungsentwicklung.
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