Finanzmärkte: Vergebliche Suche nach Alternativen zur Aktie

07.05.15

Staatsanleihen brechen dramatisch ein, Rohöl erholt sich eindrucksvoll, Euro zeigt dem Dollar wieder Muskeln – und die Aktienmärkte scheinen schlapp zu machen. Wenn Sie dazu eine sichere Analyse mit klarer Prognose erwarten, muss ich Sie enttäuschen, geschätzte Leser. Es ist keine Feigheit zu behaupten, die Lage an den internationalen Finanzmärkten sei unübersichtlich.

Dass nervöse Unsicherheit gerade jetzt um sich greift, hat weder etwas mit dem Monat Mai, noch mit der unendlichen Griechenland-Geschichte zu tun. Begünstigt wurden die irritierenden Gegenbewegungen der Preise durch die extrem schwachen US-Wirtschaftsdaten für das erste Quartal. Bei meinen gestrigen Gesprächen an der Frankfurter Börse, als der Dax erneut Achterbahn fuhr, standen immer wieder die schwer abzuschätzenden Fragen im Mittelpunkt, ob sich jetzt eine Veränderung des weltwirtschaftlichen Gesamtbilds abzeichne (siehe mein letzter Kommentar) und ob man danach mit einer Verzögerung der Zinswende in Amerika rechnen könne. Und: Euro-Erholung nur vorübergehend? Da auch die internationalen Asset Manager verunsichert sind, bleibt abzuwarten, ob sie zu weiteren Engagements an den europäischen Märkten bereit sind.

Typisch eine Londoner Stimme: „Auch wenn das Börsenjahr mit historischen Zuwächsen an den europäischen Märkten einen fulminanten Auftakt hingelegt hat, ist weiterhin Wachsamkeit geboten. Wir bevorzugen Aktien, die vergleichsweise wenig konjunkturabhängig sind, auf solide Bilanzen und die Fähigkeit zur Cashflow-Generierung setzen [ … ] Viele Anleger zeigen auf der Suche nach Renditemöglichkeiten zunehmend Interesse an Risikopositionen und damit an Aktien. Wir sehen, dass sie hierbei den europäischen Markt bevorzugen und bleiben daher weiter bullish für europäische Aktien.“

Das scheint mir der Knackpunkt zu sein – nicht nur in diesen Tagen. Die jüngsten Kursstürze bei den Staatsanleihen erinnern an das Platzen einer Blase. Danach stellt sich aber die Aufgabe, andere Anlageziele zu finden, die Rendite versprechen. Ich kenne keine Alternative zur Aktie – unabhängig von Dax bei 12.000, 11.000 oder 10.000 Punkten.

Interessant zu beobachten sind aus meiner Sicht zwei aktuelle Phänomene am deutschen Aktienmarkt: Der rasche Wechsel von Gewinnmitnahmen und Rückkäufen sowie die ausgeprägten Kursreaktionen auf die täglichen Nachrichten – selbst wenn man diese nicht unbedingt als kursrelevant einstufen kann. Solche Phasen hat es im vergangenen Jahr immer wieder gegeben – kein klarer Trend, mehr kurzfristige Zuckungen durch das Trading-Verhalten der Großanleger. Auch jetzt wollen und können sich die Investoren nicht festlegen.

Die Stimmungsanalysten an der Frankfurter Börse kommen in ihrem neuen Wochenbericht zu einem eher skeptischen Ausblick. Grund: Gerade das ausländische Kapital könnte sich während der kommenden Monate noch als Belastungsfaktor für den Dax erweisen, denn die aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten immer weiter in die Zukunft gedrängte Zinswende der US-Notenbank mache den dortigen Markt wieder attraktiver. Andererseits könnten die Diskussionen um eine etwaige vorzeitige Beendigung des quantitativen Lockerungsprogramms der Europäischen Zentralbank, von dem europäische Aktien in hohem Maße profitieren, ausländische Investoren vor größeren Engagements abschrecken. Außerdem dürften Gewinnmitnahmen institutioneller Investoren einer nachhaltigen Erholung des Dax im Wege stehen.

Das sehe ich (noch) nicht so, denn bei einer zunehmenden Erholung der europäischen Wirtschaft sollte ausländisches Kapital auch in Zukunft bei uns auf Renditesuche gehen. Deshalb bleibe ich dabei: Vorsichtige Privatanleger sollten bis auf weiteres zuschauen, Mutige dürften von schwachen Tagen angelockt werden.

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