26.08.16
Das alljährliche
Symposium der US-Notenbank in Jackson Hole läuft und sorgt für
spannungsgeladene Märkte. Seit Tagen hat das Meeting die Börsen
fast gelähmt. Alle warten auf die Rede der Fed-Chefin Janet Yellen,
weil man sich klärende Worte über die nächsten Zinsschritte
erhofft. Nur: Wenigstens ein paar Strategen haben vor übertriebenen
Erwartungen gewarnt – vielleicht bleibt auch nach dieser Konferenz
offen, ob schon bald, erst im Dezember oder im laufenden Jahr gar
nicht mehr mit einer Zinserhöhung in Amerika gerechnet werden
sollte.
Ich halte es
allerdings für falsch, die Aussichten für die Märkte allein durch
die geldpolitische Brille zu betrachten. Denn der Zusammenhang
zwischen monetären und fundamentalen Entwicklungen wird immer
wichtiger – für die Zentralbanken ebenso wie für die Anleger (die
Ergebnisse aus Jackson Hole lagen bei Redaktionsschluss noch nicht
vor).
Die zurückliegenden
Tage brachten eine ganze Reihe von stark beachteten Wirtschaftsdaten.
Viel schlauer sind wir danach aber immer noch nicht, denn die
Aussagen sind uneinheitlich, haben also unterschiedliche Vorzeichen.
Die folgende geraffte Übersicht macht das deutlich.
Günstig klingen die
Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland. Die
Verbraucherstimmung hat sich im August insgesamt positiv entwickelt
und damit den Brexit-Schock offenbar recht gut verdaut. Der
Gesamtindikator Konsumklima prognostiziert für September 10,2 Punkte
nach 10,0 Zählern im August. Amerika meldet einen unerwartet starken
Auftragszuwachs in der Industrie. Die spanische Wirtschaft wächst
etwas schneller als angenommen. Dagegen trübt sich das
Geschäftsklima in
Frankreich leicht ein. Hierzulande hat sich die Stimmung in der
Wirtschaft sogar merklich verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex
ist von 108,3 Punkten im Juli auf 106,2 Punkte im August gefallen.
Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die
kommenden sechs Monate beurteilten die Unternehmen schlechter als im
Vormonat – die deutsche Konjunktur fällt in ein Sommerloch.
Vor diesem
Hintergrund waren die meisten Investoren nicht bereit, größere
Neuengagements längerfristig einzugehen. Keine Überraschung ist
deshalb das unscharfe Meinungsbild, das durch die wöchentliche
Stimmungserhebung (Mittwoch) unter den Akteuren am Frankfurter
Aktienmarkt entstanden ist. Für den damit beauftragten
Verhaltensökonom Joachim Goldberg bleibt der Dax damit in seiner
recht engen Handelsspanne. Dennoch hat die jüngste Abwärtsbewegung
erneut einen Meinungsumschwung veranlasst. 10 Prozent der
professionellen Anleger haben ihre Short-Positionen geschlossen und 4
Prozent sind in Dax-Aktien eingestiegen. Der Sentiment-Index steht
mit +7 Punkten verhalten positiv, die Risikofreude ist aber
offensichtlich etwas gedämpft. Anders bei den Privatanlegern, bei
denen sich allmählich Optimismus durchsetzt. Von dieser
Anlegergruppe sind ebenfalls 10 Prozent nicht mehr short und 5
Prozent long gegangen. Der Sentiment-Index steht damit bei +18
Prozent.
Das wird übrigens
auch durch eine neue Umfrage in den sozialen Medien bestätigt: 58
Prozent (+14 Prozent) der Teilnehmer auf Facebook und Twitter
glauben, dass der Dax in vier Wochen höher stehen wird, 25% Prozent
(+4 Prozent) sind pessimistisch und 17 Prozent (-18% Prozent)
erwarten einen unveränderten Indexstand.
Meine Sicht ist kaum
verändert, denn der Indexbereich um 10.500 erweist sich mitunter als
Widerstand, dann wieder als Unterstützung. Der Dax ist vorläufig
noch orientierungslos, droht aber nach wie vor nicht abzustürzen.
Mich beunruhigt jedoch im Börsenumfeld die politische Lage mehr als
die wirtschaftliche. Die Zusammenfassung der kritisch klingenden
Nachrichten der vergangenen Woche ist Besorgnis verstärkend (nicht
erst erregend). Das kann (kann!) auch die Märkte wieder stärker
überschatten,
Champions-Trader bleibt bullisch für die Wall Street
Kollege Alexander
Coels, Chefredakteur des „Champions-Trader“, bekräftigt seine
zuversichtliche Haltung und schreibt: Die Börsen beweisen in den
saisonal tendenziell eher schwachen Sommermonaten ein hohes Maß an
innerer Stärke. Während der Dax erfolgreich die wichtige
Unterstützung bei 10.500 Punkten verteidigte, haben die
US-Aktienindizes Dow Jones, S&P 500 sowie Nasdaq 100 in den
vergangenen Wochen neue Allzeithochs markiert. Wie wir im
Champions-Trader regelmäßig erklären, handelt es sich hierbei um
massive charttechnische Kaufsignale. Denn: Wenn ein neues
All-Time-High erreicht wird – dies gilt sowohl für Aktienindizes
als auch für Einzelaktien – befinden sich alle Anleger im Gewinn.
Damit entfällt auch jeder Verkaufsdruck durch Aktionäre, die nach
dem Wiedererreichen ihrer einstigen Einstandskurse verkaufen. Das ist
auch genau der Grund, warum neue historische Höchststände oft den
Startschuss für lang anhaltende Bullenmärkte geben. Im
Champions-Trader halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass der
Startschuss bei den US-Aktienmärkten damit bereits gefallen sein
dürfte. Zu den Hauptprofiteuren sollten dabei wieder einmal unsere
Champions gehören.
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!