Neue Renditeübersicht: Ein Plädoyer für die langfristige Aktienanlage

25.01.19

Fast täglich werden die Konjunkturanalysen vorsichtiger, werden die Prognosen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung nach unten korrigiert. Das hat die Börsen nicht mehr besonders beeindruckt, weil Warnungen vor einer Rezession die seltene Ausnahme bleiben. Und dass sich das Wachstum beruhigt, ist nach dem langen Boom nur natürlich. Die Achterbahnfahrt der Aktienkurse wird eher vom Zusammentreffen der ungewissen Wirtschaftsperspektiven mit unberechenbaren geo- und wirtschaftspolitischen Konflikten getrieben. Während kurzfristig nichts unmöglich ist, ändert dies nichts an der Attraktivität der langfristigen Aktienanlage.



Es ist schon bemerkenswert, wie der Dax gerade die jüngsten wirklich schlechten Nachrichten weggesteckt hat, insbesondere die gestern mit Spannung erwartete neuen Ifo-Untersuchung, hier der O-Ton: „In den deutschen Chefetagen wächst die Unruhe. Der Ifo Geschäftsklimaindex ist im Januar auf 99,1 Punkte gefallen, nach 101,0 Punkten im Dezember. Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2016. Die aktuelle Geschäftslage wurde etwas weniger gut beurteilt. Die Erwartungen haben sich sogar massiv verschlechtert. Sie sind erstmals seit Dezember 2012 leicht pessimistisch. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung.“

Zuvor kam schon ein ähnlich negativer Indikator: Die Euro-Zone hat einen konjunkturellen Fehlstart ins Jahr 2019 hingelegt. Der gemeinsame Einkaufsmanager-Index für die Industrie und Dienstleistungsbranche fiel im Januar überraschend um 0,4 auf 50,7 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit fünfeinhalb Jahren, wie das Forschungsinstitut IHS Markit am Donnerstag zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Das Barometer hält sich damit knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. „Die anhaltende Krise des Automobilsektors, Sorgen wegen des Brexit, Handelsstreitigkeiten und die Proteste in Frankreich bremsten im Januar erneut die Konjunktur”, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. “Aufgrund der erstmals seit über vier Jahren rückläufigen Nachfrage näherte sich die Euro-Zone im Januar der Stagnation weiter an.”
Zu spüren bekommt die globale Flaute vor allem die exportabhängige deutsche Industrie, die erstmals seit mehr als vier Jahren den Rückwärtsgang einlegte. Deren Einkaufsmanager-Index sank um 1,6 auf 49,9 Punkte. Schuld daran sind vor allem die Aufträge: Sie gaben so stark nach wie seit 2012 nicht mehr. “Die Krise im Automobilsektor und die nachlassende Nachfrage aus China gaben dafür nach einhelliger Meinung eines Großteils der Befragten den Ausschlag”, berichtete Markit-Experte Phil Smith.

Gute Nachrichten auf einer anderen Ebene kommen vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) in Verbindung mit der Neuausgabe des Rendite-Dreiecks: Anleger sollten sich von dem Kursrückgang an der Börse nicht nervös machen lassen, denn langfristig waren und sind Aktien eine attraktive Geldanlage mit beherrschbarem Risiko. Das zeigen die neuen Rendite-Dreiecke des DAI, die gestern in aktualisierter Form veröffentlicht wurden.

„Auch wenn 2018 mit einem Minus von 18,3 Prozent kein gutes Jahr für die Aktienanlage im Deutschen Aktienindex war, ist es jetzt wichtig, dass die Anleger trotz des Rückschlags an der Börse die Nerven behalten“, betont Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender DAI-Vorstand, bei der Veröffentlichung der aktualisierten Dax-Rendite-Dreiecke. „Es gibt auch keinen Grund, nervös zu werden. Wer sich unsere Rendite-Dreiecke ansieht, wird feststellen, dass Anleger, die langfristig in Aktien investiert waren, bisher noch jedes Börsentief aussitzen und attraktive Renditen aus Aktienkursen und Dividendenzahlungen erzielen konnten,“ unterstreicht sie. „Aktien sind und bleiben eine attraktive Anlageform für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge.“

Da sich die Deutschen mit der Aktienanlage traditionell schwertun und dabei gerne auf die Komplexität der Aktienanlage verweisen, hat das Deutsche Aktieninstitut die Aktualisierung seines traditionellen Dax-Rendite-Dreiecks zum Anlass genommen und dessen Rückseite überarbeitet. Dort finden sich jetzt die vier grundlegenden Regeln, die es bei der Aktienanlage zu beachten gilt und mit deren Hilfe der Einzelne bei der Aktienanlage erfolgreich sein kann. Darüber hinaus zeigt die dort platzierte Graphik, wie sich kurz- und mittelfristige Aktienkursschwankungen bei längeren Anlagezeiträumen ausgleichen und letztlich zu attraktiven Renditen bei der Aktienanlage führen.
So erbrachte beispielsweise ein breit gestreutes Aktienportfolio im Dax bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr. Dabei lag im ungünstigsten Fall die Wertentwicklung aus Kursgewinnen und Dividenden bei jährlich 3,8 Prozent und im besten bei 15,2 Prozent.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!