Was Anlageexperten empfehlen:

Technologie und Konsumgüter im Fokus 

12.05.23

Christopher Lees, Fondsmanager bei J O Hambro Capital Management, sieht weiterhin keinen Anlass in westliche Banktitel zu investieren. „Die Institute sind nicht so billig oder sicher, wie viele Investoren oder Sparer denken. Wir haben seit 15 Jahren nicht mehr in Banken investiert und die aktuellen Entwicklungen scheinen diese Entscheidung zu bestätigen,“ erläutert Lees und verweist darauf, dass der weltweite Bankenindex seit Ende der 1980er Jahre schlechter ab als der Weltindex allgemein.

Seit 1980 haben Banken eine sehr schlechte Eigenkapitalrendite, erläutert Lees. Sie leihen sich kurzfristig Geld, verleihen es langfristig und erzielen so eine Rendite. Dies bedeutet, dass sie bei inversen Zinskurven tatsächlich den Shareholder Value zerstören. „In vergangen Krisen erreichten Banken oft einen Tiefpunkt von ungefähr 0,2 oder 0,3 ihres Buchwerts, wobei sie aktuell einen Buchwert zwischen 0,5 und 1,5 aufweisen. Aus diesem Grund erscheinen westliche Banken für uns im Moment nicht besonders attraktiv. Ein interessanter Fakt ist zudem, dass die Credit Suisse für lediglich 0,07 ihres Buchwerts von der UBS übernommen wurde,“ berichtet Lees.

Resümiert der Fondsmanager: Das Investitionsumfeld hat sich vom Inflations- und Zinsschock des letzten Jahres zum Bankenschock dieses Jahres verschoben. „Wir haben festgestellt, dass sich im aktuellen Marktumfeld Technologie und Konsumgüteraktien gut entwickeln. Auf regionaler Ebene sehen wir potenzial in Großbritannien, Europa und Japan. Deshalb planen wir, einige weltweit führende globale Champions im Technologie- und Konsumgütersektor in unser Portfolio aufzunehmen.“