27.04.15
Außer Aktien gibt’s nichts, möchte man Privatanlegern zurufen, die sich nach Alternativen erkundigen – etwa zur breiteren Streuung von Chancen und Risiken ihres Portefeuilles. Das ist natürlich Ansichtssache. Und andere Sachanlage-Klassen und -Instrumente kommen vor allem dann in Frage, wenn man sein Kerninvestment längst auf Klassiker wie Aktien und Immobilien gebaut hat. Folgt man einer Core-Satellite-Strategie, dann sollten ergänzende Anlagen (Satelliten) um den großen Kern (engl. Core) herum gruppiert werden.
Beispiele: Bei den Aktien für das Basisinvestment brauchen Sie nicht lange zu suchen, geschätzte Leser. Finden Sie Ihre Favoriten doch im Kreis der 100 internationalen Champions oder verwenden Sie einfach den BCDI-Index der zehn besonders defensiven Aktien in Form des Zertifikats. Bei den Satelliten hat man die Qual der Wahl, selbst wenn man sich auf Sachwerte beschränkt – Rohstoffe, Edelmetalle, alternative Energien, Agrarland, Holz, Pellets, Diamanten, Kunst, usw. Ich empfehle an dieser Stelle gern, man sollte hier auch den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen lassen, also Ergänzungsanlagen wählen, die man gut kennt oder die einen interessieren. Unter den Anlageinstrumenten sollten es neben der Aktie als Direktanlage möglichst andere Formen von unternehmensnahen Engagements sein – so z. B. entsprechende ETFs und Zertifikate, Wandelanleihen und Genussrechte.
Will man sich weitgehend auf Aktien selbst konzentrieren, dann kommen Themen, Länder und Branchen in Frage. Heute möchte ich einmal eine Lanze für die Nebenwerte brechen, für die sich erfahrene Aktienfans vielleicht als Stockpicker interessieren sollten, generell stehen dafür aber auch nationale international investierende Investmentfonds und ETFs zu Verfügung. Unternehmen aus der zweiten Reihe werden von Anlegern oft vernachlässigt, dabei ist ihre Performance auf lange Sicht besser als die von Standardwerten! Bei Small und Mid Caps müssen Anleger allerdings eine „Nervenprämie“ bezahlen. Dazu hat Morningstar, die internationale, unabhängige Analyse- und Ratinggesellschaft, jetzt eine ausführliche Betrachtung vorgelegt.
Bei den immer neuen Börsenrekorden stehen meist Standardwerte-Indizes à la Dax, SMI & Co. im Blickpunkt der Meldungen. Nebenwerten wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt – zu Unrecht! Auch Titel aus der „zweiten Reihe“ haben zuletzt immer wieder ihre Rekordmarken geknackt – oftmals sogar früher als der ihre Large-Cap-Pendants. Auf längere Sicht laufen sie den prominenteren Indizes sogar davon. Betrachten wir zunächst nur den deutschen Markt: Auf drei, fünf und zehn Jahre liegt die jährliche Wertentwicklung von MDax und TecDax vor dem Dax. Dabei sind die maximalen Verluste in den jeweiligen Zeiträumen sehr ähnlich – auch wenn man sich den maximalen Verlust in zehn Jahren anschaut – die Tech-Bubble des Neuen Markts ist mittlerweile aus der schwachen Performance des Nemax/Tech-Dax „herausgerollt“ worden.
Aus der vergleichsweise geringeren Aufmerksamkeit, die Small- und Midcaps zuteil wird, ergeben sich nach Meinung einiger Kapitalmarkt-Experten zugleich Chancen für Anleger. Die Idee ist, dass wenn sich weniger Investoren mit diesem Anlageuniversum befassen und Research betreiben, hier noch eher Anlageideen zu finden sind, mit denen man eine überdurchschnittliche Rendite erzielen kann. Das gilt allemal in der heutigen Situation: Internationale Anleger, die von der relativ günstigen Bewertung europäischer Aktien und dem tiefen Euro-Kurs angelockt werden, zieht es eher zu den klassischen Standardwerten im Dax, EuroStoxx oder SMI.
Bei vielen Nebenwerte-Titeln handelt es sich im Mittelständler, die ihren Kapitalbedarf über die Börse gedeckt haben. Dabei sind oft noch wesentliche Anteile der Firmen in den Händen der Eigentümer und Gründer. Denen wird eher eine strategische Unternehmensführung zugesprochen, als es bei Großkonzernen der Fall ist, deren CEOs eher kurzfristige Vorgehensweisen zugeschrieben werden. Der Charme von Nebenwerten ist auch, dass unter ihnen einige Weltmarktführer sind – gerade unter den Maschinenbauern – die sich in einer Nische platziert haben und über 50% ihres Umsatzes im Ausland machen. Für Euro-Unternehmen ist die günstige Währung ein Segen (für Schweizer Unternehmen ist die Franken-Stärke natürlich ein Fluch!), da die Waren für Käufer außerhalb des Euro-Raumes billiger werden, was dem Export hilft.
Die Risiken sollen nicht verschwiegen werden. Die Vorteile der Globalisierung können den „Kleinen“ auch zum Nachteil gerieren: Die internationale Konkurrenz kann auch Wettbewerbsdruck schaffen. Zudem sind kleinere Unternehmen in der Regel viel weniger diversifiziert als große Konzerne. Dadurch sind sie krisenanfälliger, wenn Geschäftsfelder oder Märkte wegbrechen. Beispielsweise stecken kleine und mittlere Unternehmen die jüngste Russland- und Ukraine-Krise nicht so einfach weg, wie die breit aufgestellten Konzerne im Dax.
Empfehlenswert sind dementsprechend Nebenwerte-ETFs – nicht als Kerninvestment, wohl aber als Ergänzung in einem breit diversifizierten Aktienportfolio. Die deutschen Nebenwerte finden sich im MDax, SDax und TecDax. Sie machen zusammen rund 20% der Marktkapitalisierung der in Deutschland börsennotierten Unternehmen.
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