Aktienmärkte: Auf Frieden setzen – und damit auf steigende Kurse

Trotz einer Reihe von Firmenbilanzen und Konjunkturdaten dürfte der Dax in der neuen Woche keine großen Sprünge machen. So und ähnlich klang es in den Vorschauen der Agenturen. Mag sein. Es wäre keine Überraschung. Nach dem Verlauf der ersten Mai-Tage kommt man nicht umhin, den geopolitischen Einflüssen ein besonderes, tendenziell steigendes Gewicht zu bescheinigen. Die Anleger nehmen eine etwas vorsichtigere Haltung ein, die weiterhin angespannte Lage in der Ukraine hindert sie derzeit an größeren Zukäufen.

Naturgemäß gibt es unterschiedliche Interpretationen der einzelnen Börseneinflüsse. Und es wäre auch jetzt völlig falsch, von großer Nervosität oder gar Angst unter den Marktteilnehmern zu sprechen. Ich erkenne eher eine Art Enttäuschung darüber, dass politische Faktoren die positive monetäre und fundamentale Stimmung überlagern. Denn angesichts der Unklarheit über die weitere Entwicklung in der Ukraine dürften auch die eigentlich positiven Impulse der jüngsten EZB-Sitzung verpuffen – immerhin rechnen viele Strategen nach den jüngsten Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi mit weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen im Juni.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die kommenden Tage: Dreimal gibt es am Donnerstag BIP-Zahlen für das erste Quartal – Japan, Deutschland und Euroland. Die Mehrheit der Analysten rechnet mit einer deutliche Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone, was insbesondere der deutschen Konjunktur zu verdanken wäre. Die Wirtschaft in der Eurozone wird nach den Erwartungen der Börsianer wieder auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren, zumal sich die Wachstumsperspektiven zuletzt merklich verbessert haben, wie einige Indikatoren belegen.

In den USA stehen ebenfalls zahlreiche Daten an, die jedoch kein eindeutiges Bild vom Zustand der amerikanischen Konjunktur zeichnen dürften. Während die Industrieproduktion im April (Donnerstag) laut Analystenschätzungen gesunken ist, dürfte das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan (Freitag) im Mai zugelegt haben. Fed-Chefin Janet Yellen hatte zuletzt erklärt, sie halte die konjunkturstimulierende Geldpolitik der Notenbank weiterhin für angebracht. Die extrem niedrigen Zinsen von null bis 0,25 Prozent dürfte die Fed nach Ansicht von Experten daher nicht vor Mitte 2015 antasten. Mehr Aufmerksamkeit werden Anleger in New York daher wohl den anstehenden Unternehmenszahlen einräumen. Mit Spannung dürften sie dabei verfolgen, ob sich ein Trend verfestigt, wonach US-Unternehmen, die überwiegend auf dem heimischen Markt Umsatz machen, besser fuhren, als Firmen, die vor allem im Ausland Geschäfte machen. Wal-Mart etwa erzielt mehr als Zweidrittel seiner Erlöse in den USA. Der weltgrößte Chipausrüster Applied Materials, der ebenfalls Zahlen vorlegen will, erwirtschaftet dagegen etwa 80 Prozent seines Umsatzes im Ausland...

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